...ist das größte Kunstwerk der Menschen; und Gott gewährt es Jahr für Jahr. (Jochen Klepper, 1903-1942) Gestern hat mit dem 1. Advent das offizielle neue Kirchenjahr begonnen. Mit der Vorfreude auf die Geburt eines Kindes – wie im echten Leben.
Die christlichen Gemeinden eröffnen ihr Festjahr mit der Einstimmung auf das größte Wunder ihres Glaubens: Gott kommt zur Welt und zu uns. Der Name „Advent“ bedeutet „Ankunft“. Weil es eben darum geht, dass Gott sich erfahrbar macht und, dass wir Menschen uns auf dieses Ereignis in Ruhe einstellen dürfen und sollten. Der erste schriftliche Beleg der Adventszeit als Vorbereitung auf das Weihnachtsfest stammt bereits aus dem 6. Jahrhundert. Der damalige Papst Gregor hatte die Zahl der Adventssonntage auf vier festgelegt. In den Jahrhunderten danach und erst viel später kamen nach und nach all die schönen Traditionen, die wir heute schätzen: Adventskalender, Adventskranz, Lichterschmuck und Tannenbaum. In allem aber soll eine wichtige Botschaft stecken: Warten ist wichtig! Was zugleich heißt: Vorfreude braucht Raum. Je mehr wir uns innerlich auf das Ereignis einstellen, desto bewusster können wir es später auch feiern. Das heißt aber auch, wenn Menschen heute gelegentlich klagen, dass ihnen das Weihnachtsfest mit zu viel Kommerz und Kaufrausch verbunden erscheint, dann könnte es auch sein, dass sie die wesentlichen Elemente des Advents übersprungen haben: Ankunft erwarten und sich darauf einstellen. Nicht nur auf das Ende des Weges schauen, sondern den Weg selber intensiv erleben. Die Kirchen haben einmal formuliert „Advent ist erst im Dezember“ und ich ergänze „Und Weihnachten erst am 24.12.“
Zum Beginn des neuen Kirchenjahrs grüßt Sie
Pfarrerin Friederike Pfaff-Gronau
Wochenspruch
Prophet Sacharja, Kapitel 9, Vers 9
Wochenpsalm
Psalm 24, Evangelisches Gesangbuch 712
Wochenlied
Evangelisches Gesangbuch 16 - Die Nacht ist vorgedrungen